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490 Route 75. JAFFA. Von Port Saït

Gasthöfe (Preise sogleich vereinbaren; Anmeldung während der
Hauptreisezeit empfehlenswert): Stadt Jerusalem (Hardegg), H. du
Parc
(Gebr. Hall), beide in der deutschen Kolonie, P. o. W. 12½, außer-
halb
der Saison 8fr.; H. Kaminitz, in der zur Kolonie führenden
Bustrusstraße (s. unten); Matth. Frank, in der deutschen Kolonie, zu-
gleich
Restaurant und Sitz des deutschen Vereins.

Reisebureaus: Reisebureau der Hamburg-Amerika-Linie, im Gasthof
von Frank; Th. Cook & Son, gegenüber dem Jerusalemhotel; Dr. Benzinger,
beim Eingang der deutschen Kolonie, u. a. Die Dampferagenturen
liegen sämtlich am Kai, n.ö. vom Zollamt.

Postämter. Deutsche und Österreichisch-ungarische Post am NO.-
Ende
des Kais; Türkisches Postamt in der Bustrusstraße (ebenda das
internationale Telegraphenamt).

Konsulate. Deutsches Reich: W. Rössler, Vizekonsul; Österreich-
Ungarn
: M. Wenko; Niederlande: Portalis. Banken: Deutsche Palästina-
bank
und Crédit Lyonnais, beide am NO.-Ende des Kais.

Wagen: einfache Fahrt 1 Beschlik ( Pi.); ½ Tag 10 fr., ganzer Tag
20 fr.; nach Jerusalem (7-8 St.) in der Reisezeit 50-60 (einzelne Plätze
10-16) fr., nach Haifa (-2 Tage) je nach der Witterung ca. 100-140 fr.

Jaffa, arabisch Jâfâ, griech. Joppe, die Hafenstadt für Jeru-
salem
, hat 47000 Einwohner (ca. 30000 Mohammedaner, 10000
Christen, 7000 Juden). Die Stadt, ursprünglich eine phönizische
Kolonie im Philisterland, erscheint schon unter Salomo (S. 495)
als Hafen Jerusalems. Die Makkabäer (S. 495) brachten sie unter
jüdische Herrschaft. Während der Kreuzzüge wurde Jaffa wieder-
holt
den Christen entrissen und 1267 durch den Mamlukensultan
Bîbars zerstört. Im Jahre 1799 erstürmten die Franzosen unter
Kleber (S. 466) die Stadt.

Die Altstadt baut sich hinter dem gegen Ende des XVII. Jahr-
hunderts
angelegten Hafenkai an einem 36m h. Felsen auf, die
Gassen sind sehr staubig und bei Regen entsprechend schmutzig.

Der Hafenkai und seine Fortsetzung, die Hauptverkehrsader
der Stadt, führt im Bogen östl. nach dem Markt, (Sûk, S. 349), wo
der rein semitische Typus der Einwohner besonders auffällt.

Von dem Platz hinter diesem Basar, mit Uhrturm und ara-
bischen
Kaffeehäusern, führt r. die Gazastraße durch die Süd-
vorstadt
, geradeaus die Jerusalemstraße durch die Neustadt und
Orangengärten (nach 12 Min. l. ein Fahrweg zum Russischen
Kloster,
mit Aussichtsturm), l. die Bustrusstraße zum Bahnhof und
nach den freundlichen Häusern der 1868 gegründeten Deutschen
Kolonie
(ca. 350 Seelen, meist Angehörige der Sekte des Tempels).

Eine zweite Tempelkolonie, Sarona, liegt 26 Min. n.ö. hinter der
Dünenkette in der seit dem Altertum wegen ihrer Fruchtbarkeit berühmten
Ebene Saron, dem Küstenstrich zwischen Jaffa und Caesarea (s. unten).
Besonders die Rebe gedeiht hier vortrefflich.


Bei der Weiterfahrt passiert man bald die Mündung des
Nahr el-Audschâ, des neben dem Jordan wasserreichsten Flusses
in Palästina, und, unweit der Nordgrenze von Judäa, die Stätte von
Apollonia (jetzt Arsûf). Weiterhin erscheinen die spärlichen
Ruinen von Caesarea Palaestina (arab. El-Kaisarîje), der von